7. Oktober 2019 – Die Marathonkonzertlesung – Online
„Am 5. Mai 1945 – wurde das KZ Mauthausen von US-amerikanischen Truppen befreit, 40.000 Menschen, die von den deutschen Nationalsozialisten aus allen Teilen Europas nach Oberösterreich verschleppt worden waren, erhielten ihre Freiheit wieder. Die SSler hatten schon am 3. Mai Zivilkleidung angezogen und sich in alle Winde zerstreut. In den rund sieben Jahren seines Bestehens starben in dem KZ an die 100.000 Menschen, deren einzige „Schuld“ darin bestand, dass sie in die wirren Phantasien der Nationalsozialisten nicht passten.
Der österreichische Publizist und Verleger Franz Richard Reiter und Elena Strubakis haben diesen Aspekt bereits am 7. Oktober 2018 (im „Gedenkjahr“ an das Ende Österreichs 1938) mit der 14-stündigen Marathonlesung des Buches „Die Freiheit kam im Mai“ des in Mauthausen inhaftierten griechischen Autors Iakovos Kambanellis vorweggenommen. Die Marathonlesung war ein Höhepunkt des Gedenk- und Bedenkjahrs 2018.
Der 7. Oktober war in Erinnerung an den Jugendgottesdienst im Oktober 1938 im Stephansdom – die größte Manifestation des geistigen Widerstands gegen das NS-Regime im sogenannten Großdeutschen Reich – gewählt worden.
Den Ehrenschutz übernahmen im Oktober 2018 Kardinal Christoph Schönborn, der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), Altbundespräsident Heinz Fischer und der griechische Altpräsident Karolos Papoulias.“
Text von Erich Leitenberger
Die beeindruckende Marathon-Konzertlesung ist nun ein Jahr danach online verfügbar.
Die Facebookseite der Marathonlesung bietet einen weiteren kleinen Einblick und eine Listung aller Persönlichkeiten, die gelesen und/oder gesungen haben: u.a. Caritas-Präsident Michael Landau, der Schauspieler Harald Krassnitzer, die Schauspielerin Adele Neuhauser, Altbundespräsident Heinz Fischer, die Publizisten Peter Marboe, Heinz Nußbaumer, Christa Zöchling, Maria Farantouri, Beatrix Neundlinger und Georg Herrnstadt („Schmetterlinge“), Slavko Ninić („Wiener Tschuschenkapelle“).
Die Veranstaltung wurde auf eine Videowall neben dem Zelt auf dem Stephansplatz übertragen. Der ORF produzierte den Livestream dazu.